"Der Brandstifter". Martin Walsers Rede in der Frankfurter Paulskirche

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - Film, Vortrag
C
Mo, 12.10.2020, 17:00
12.10.2020 - 17:00
Der Skandal als vorlauter Bote - Vortrags- | Filmreihe mit Hannes Heer

Beschreibung

Filmausschnitte: HR, rbb

Die Debatte um Martin Walser wurde durch eine Rede ausgelöst, in der der Schriftsteller 1998 das öffentliche Gedenken an den Holocaust als »Dauerpräsentation unserer Schande« angegriffen hatte. Im Streit mit Ignatz Bubis, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, der den Dichter für sein Lob des »Wegsehens« und »Verdrängens« als »Brandstifter« bezeichnet hatte, präsentierte Walser sich als Sprecher der »schweigenden Mehrheit« und Vertreter eines neuen Antisemitismus. Der Kern seiner Rede war die Feststellung, die Deutschen seien wieder »ein normales Volk«, das keiner staatlich verordneten »Resozialisierung« wegen vergangener Verbrechen bedürfe.

Hannes Heer, Jahrgang 1941:
Nach dem Studium der Geschichte und Literatur Tätigkeit als Rundfunktautor, Theaterdramaturg, Dokumentarfilmer für ARD/ZDF und Ausstellungskurator, u. a.: »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« (1995-1999) und »Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der Juden aus der Oper 1933 bis 1945« (2006-2012). Die Fallstudie zu den Bayreuther Festspielen steht auf dem Festspielhügel als Open-Air-Installation. Hannes Herr hat zahlreiche Publikationen zu Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegserinnerung verfasst und ist Träger der Carl-von Ossietzky-Medaille.

Eintritt frei, begrenzte Platzzahl. 

Anmeldung

Gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ)

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