Verschoben: Doppelvortrag: Der Skandal als vorlauter Bote

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - Film, Vortrag
C
Fr, 4.12.2020, 19:30
04.12.2020 - 19:30
Der Skandal als vorlauter Bote - Vortrags- | Filmreihe mit Hannes Heer

Beschreibung

Günter Grass. "Wir spülen und spülen, die Scheiße kommt dennoch hoch"

Günter Grass trug mit seiner Novelle unten “Im Krebsgang” 2002 zur veränderten Selbstwahrnehmung der Deutschen als Volk der Opfer bei. 2006 bekannte er, im Krieg der in Nürnberg als  unten“verbrecherische Organisation” verurteilten Waffen-SS angehört zu haben. Schließlich präsentierte er 2008 mit der Erfindung von 6 Millionen»liquidierter« (Üerall vor markiert “ “)deutscher Kriegsgefangener und 2012 mit der These, Israel bereite mit dem Angriffsplan gegen die iranischen Atomanlagen einen »neuen Holocaust« vor, eine Gegenrechnung zur deutschen Schuld. Für Grass waren die Deutschen jetzt mit den ehemaligen Gegnern im Zweiten Weltkrieg quitt.

Thilo Sarrazin oder "Das Ende der Geschichte"

Im September 2009 veröffentlichte die Kulturzeitschrift "Lettre International" ein Gespräch mit dem Berliner Ex-Finanzsenator und Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Thilo Sarrazin, in dem dieser sich über drei Skandale in der Stadt empörte: Die 20 Prozent Hartz-IV- oder Sozialhilfebezieher würden »ökonomisch nicht gebraucht«, lebten aber von öffentlichen Geldern. Die massenhafte Präsenz von Türken und Arabern, »die keine produktive Funktion« hätten, aber zwei bis dreimal mehr Kinder produzierten als die Einheimischen, würde zur Eroberung Deutschlands durch die »höhere Geburtenrate« führen. Diese demographische Entwicklung bedeute eine Abnahme des „Anteils der intelligenten Leistungsträger « und habe zur Folge, dass die Berliner »von Generation zu Generation dümmer« würden. Als diese Mischung von Zynismus, Rassismus und völkischer Eugenik Proteste auslöste, machte Sarrazin aus dem Fall Berlin den Skandal
Bundesrepublik: Mit seinem Buch »Deutschland schafft sich ab« wurde er zum Propheten, der das Ende
der deutschen Geschichte verkündete.

Hannes Heer, Jahrgang 1941:
Nach dem Studium der Geschichte und Literatur Tätigkeit als Rundfunktautor, Theaterdramaturg, Dokumentarfilmer für ARD/ZDF und Ausstellungskurator, u. a.: »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« (1995-1999) und »Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der Juden aus der Oper 1933 bis 1945« (2006-2012). Die Fallstudie zu den Bayreuther Festspielen steht auf dem Festspielhügel als Open-Air-Installation. Hannes Herr hat zahlreiche Publikationen zu Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegserinnerung verfasst und ist Träger der Carl-von Ossietzky-Medaille.

Eintritt frei, begrenzte Platzzahl. 

Anmeldung

Gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ)

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