Vortrag, Film: Die Wehrmachtsausstellung oder die Rückkehr der Täter

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft - Film, Vortrag
C
Fr, 4.9.2020, 17:00
04.09.2020 - 17:00
Der Skandal als vorlauter Bote - Vortrags- | Filmreihe mit Hannes Heer

Beschreibung

Filmausschnitte: Ruth Beckermann "Jenseits des Krieges" [1995]

Die 1995 eröffnete Ausstellung »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« präsentierte einen zweiten deutschen Genozid, dem allein in der Sowjetunion 30 Mio. Menschen zum Opfer gefallen waren. Zu verantworten hatten das die 10 Mio. an der »Ostfront« eingesetzten deutschen Soldaten. Das war nicht nur das Ende der bisherigen Legende von der »sauberen Wehrmacht«, sondern auch die Geschichte jeder Familie musste umgeschrieben werden. Die Wander-Ausstellung, die trotz schärfster Proteste fast eine Million Besucher zählte, wurde wegen angeblich »gefälschter« Fotos 1999 zurückgezogen. Obwohl sie von einer internationalen Historikerkommission rehabilitiert worden war, wurde sie durch eine neue ersetzt, die einer Kapitulation gleichkam: Jetzt säßen nicht mehr die Millionen »kleinen Soldaten auf der Anklagebank «, schrieb der SPIEGEL, »sondern Hitlers Generäle«.

Hannes Heer, Jahrgang 1941:
Nach dem Studium der Geschichte und Literatur Tätigkeit als Rundfunktautor, Theaterdramaturg, Dokumentarfilmer für ARD/ZDF und Ausstellungskurator, u. a.: »Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944« (1995-1999) und »Verstummte Stimmen. Die Vertreibung der Juden aus der Oper 1933 bis 1945« (2006-2012). Die Fallstudie zu den Bayreuther Festspielen steht auf dem Festspielhügel als Open-Air-Installation. Hannes Herr hat zahlreiche Publikationen zu Nationalsozialismus, Krieg und Nachkriegserinnerung verfasst und ist Träger der Carl-von Ossietzky-Medaille.

Eintritt frei, begrenzte Platzzahl. 

Anmeldung

Gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“ (EVZ)

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